«Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen (Umweltverantwortungsinitiative)»
(Eidgenösische Volksinitiative)
Klimakrise, Artensterben, Verschmutzung von Wasser und Böden – die Art wie wir wirtschaften hat zu einer ganzen Reihe von Umweltkrisen geführt. Die Umweltverantwortungsinitiative will das ändern. Der Schutz der Umwelt soll zur Priorität werden und den Rahmen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft darstellen. Konkret heisst das, dass die Schweiz innerhalb von 10 Jahren die planetaren Grenzen nicht mehr überschreiten darf.
Die wichtigsten Argumente, ...
Wir haben nur eine Erde.
So wie wir heute wirtschaften und leben, überlasten wir die Erde. Das müssen wir ändern, wenn wir eine lebenswerte Zukunft auf einem intakten Planeten wollen.
Eine Chance für uns alle
Eine Schweiz im Einklang mit den planetaren Grenzen ist eine riesige Chance: Mehr Lebensqualität, gesundes Essen und intakte Natur für uns Menschen – und die richtigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Wirtschaft.
Die Initiative ist gerecht und sozial
Reiche Länder wie die Schweiz sind hauptverantwortlich für die Zerstörung der Umwelt. Trotzdem trifft es Länder im Globalen Süden zuerst, wenn der Meeresspiegeln ansteigt oder die Ernte ausbleibt. Es ist nur gerecht, wenn die Schweiz jetzt Verantwortung übernimmt.
Die Zeit drängt: Wir müssen jetzt handeln
Der wichtigste Faktor, um die Klimakrise und das Artensterben zu stoppen, ist die Zeit. Handeln wir nicht sofort, droht eine unaufhaltbare Katastrophe. Darum wollen wir, dass Schweiz die planetaren Grenzen in zehn Jahren einhält.
Argumente, Fragen und Antworten, Mythen
Initiativtext
Die Bundesverfassung[1] wird wie folgt geändert:
Art. 94a Rahmen der Wirtschaft
1 Die Natur und ihre Erneuerungsfähigkeit bilden den Rahmen für die schweizerische Gesamtwirtschaft. Wirtschaftliche Tätigkeiten dürfen nur so viele Ressourcen verbrauchen und Schadstoffe freisetzen, dass die natürlichen Lebensgrundlagen erhalten bleiben.
2 Bund und Kantone stellen die Einhaltung dieses Grundsatzes sicher; dabei tragen sie insbesondere der Sozialverträglichkeit im In- und Ausland der von ihnen getroffenen Massnahmen Rechnung.
Art. 197 Ziff. 132
13. Übergangsbestimmung zu Art. 94a (Rahmen der Wirtschaft)
1 Bund und Kantone sorgen dafür, dass die durch den Konsum in der Schweiz verursachte Umweltbelastung spätestens zehn Jahre nach Annahme von Artikel 94a durch Volk und Stände die planetaren Grenzen gemessen am Bevölkerungsanteil der Schweiz nicht mehr überschreitet.
2 Diese Bestimmung gilt namentlich in den Bereichen Klimaveränderung, Biodiversitätsverlust, Wasserverbrauch, Bodennutzung sowie Stickstoff- und Phosphoreintrag.
[1] SR 101
Diese Initiative wurde lanciert von folgenden Komitee-Mitgliedern (nach Alphabet Nachname):
Georg Klingler Heiligtag, Umweltnaturwissenschaftler und Landwirt
Es ist einfach: Wir sollten nicht über unseren Verhältnissen leben. Persönlich ist klar, wenn wir unsere Grenzen zu lange ignorieren, werden wir Krank. Planetarisch sollte das auch klar sein. Denn auf einem kranken Planeten kann es langfristig kein gutes Leben und kein gutes Wirtschaften geben.
Silvano Lieger, Geschäftsleiter Sentience Politics
Eine intakte Umwelt bildet die Grundlage für ein gutes Leben. Es muss unser Anspruch sein, diesem Fundament Sorge zu tragen. Dafür müssen wir einen Weg finden, die planetaren Grenzen einzuhalten.
Marionna Schlatter, Nationalrätin ZH
Die Umweltverantwortungsinitiative fordert eine Selbstverständlichkeit: Den Respekt der natürlichen Grenzen. Nur so können wir den kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen.
Jon Pult, Bündner Nationalrat und Vizepräsident der SP Schweiz
Ganzheitliche Ziele und griffige Massnahmen – eine wirksame Umweltpolitik braucht beides. Die Umweltverantwortungsinitiative schafft die Grundlage dafür.
Ottillie Jacobi, Vorstandsmitglied Junge Grüne Schweiz
Wenn wir heute keine Verantwortung übernehmen, wird das in Zukunft für niemand mehr möglich sein. Deshalb brauchen wir die Umweltverantwortungsinitiative jetzt und nicht später.
Michelle Huber, Vorstandsmitglied Junge Grüne Schweiz
Mit dieser Initiative nehmen wir die Wirtschaft in die Verantwortung. Anstatt die Umwelt auszubeuten, sollte sich die Wirtschaft am Wohl der Menschen orientieren.
Vera Becker, Generalsekretärin Junge Grüne Schweiz & Co-Präsidentin Junge Grüne Aargau
Die planetaren Grenzen einzuhalten ist eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Schaffen wir dafür jetzt die notwendigen Rahmenbedingungen.
Samuel Zbinden, Kantonsrat Junge Grüne
Unsere Wirtschaft braucht ein neues Ziel. Das liefert die Initiative: Ein gutes Leben für alle innerhalb der natürlichen Grenzen der Erde.
Jasmin Bärtschi, Geschäftsleitungsmitglied Junge Grüne
Es sollte selbstverständlich sein, dass wir jetzt alles geben, um die Umweltkrisen zu stoppen. Es gilt jetzt oder nie – für die Zukunft von uns allen