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Soziale Klimapolitik

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Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)

«Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)»

(Eidgenösische Volksinitiative)

Wir brauchen endlich eine andere Klimapolitik!

Die aktuelle Klimapolitik führt uns auf direktem Weg in den Abgrund. Es gibt aber noch Hoffnung. Wenn wir das politische Ruder jetzt herumreissen, können wir die Klimakrise gemeinsam bekämpfen und in eine Zukunft steuern, für die es sich zu leben lohnt. Die Initiative für eine Zukunft ermöglicht uns eine andere Klimapolitik.

 

Die wichtigsten Argumente, ...

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Die Profiteur*innen zahlen!

Die Klimakrise ist eine direkte Folge der Ausbeutung durch unser Wirtschaftssystem. Dessen grösste Profiteur*innen sind die Superreichen. Während sie kräftig abkassieren, setzt der anhaltende Profitrausch unsere natürlichen Lebensgrundlagen aufs Spiel. Die Initiative für eine Zukunft sorgt dafür, dass diese zerstörerischen Profite der Superreichen für die dringend notwendige Finanzierung einer sozialen Klimapolitik eingesetzt werden.

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Ökologisches Wohnen, Arbeiten und Leben!

Die Bekämpfung der Klimakrise ist kein grünes «Business as ususal», sie ist mehr als der Ausbau von Solarpanels. Viel mehr. Wir müssen den Umbau der Gesamtwirtschaft forcieren, damit wir unser Leben ökologisch umkrempeln können. Eine solche Transformation benötigt vielfältige Massnahmen, die vom Ausbau gemeinschaftlich nutzbarer Räume, der Stärkung der emissionsarmen Mobilität bis zum ökologischen Umbau von ganzen Wirtschaftszweigen reichen. Die Initiative für eine Zukunft gibt den notwendigen Anstoss, um diesen Umbau zu realisieren.

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Geld für den Klimaschutz!

Es liegen zahlreiche Vorschläge auf dem Tisch, wie ein neue, ernsthafte und umfassende Klimapolitik aussieht. Sie werden aber weder umgesetzt noch finanziert. Die Initiative für eine Zukunft stellt diese finanziellen Mittel zur Verfügung, während sich die bürgerliche Klimapolitik weiterhin hinter Märchen von Innovation und grüner Marktwirtschaft versteckt. Sie ermöglicht damit zahlreiche Massnahmen, die für eine konsequente Bekämpfung der Klimakrise zwingend nötig sind.

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Klimagerechtigkeit für die 99%!

Indem die Verantwortung für die Krise auf die 99% und die Schuld auf individuelles Verhalten abgeschoben wird, können sich die Superreichen weiterhin auf Kosten unserer Zukunft bereichern. So kann Klimapolitik nicht funktionieren. Diese Initiative ändert das. Sie stellt die Klimagerechtigkeit ins Zentrum und fordert eine soziale Klimapolitik ein. Mit der Initiative müssen die 99% weder heute noch in der Zukunft für die Klimakrise bezahlen.

Argumente, Fragen und Antworten, Mythen

Wieso sind die Superreichen die Profiteur*innen, die für die Bekämpfung der Klimakrise bezahlen müssen?

Die Verantwortung der Bekämpfung der Klimakrise muss verhältnismässig sein. Beginnen wir mit einer einfachen Frage: der globale Norden hat extrem von der Zerstörung unseres Planeten durch fossile Industrien profitiert. Aber wer wie viel? In den letzten Jahrzehnten ist gleichzeitig mit dem Wachstum der gesamten Volkswirtschaft auch der Anteil des Reichsten Prozents enorm gewachsen. Die Anzahl Milliardär*innen in der Schweiz hat sich mehr als verdoppelt, bis auf rund 130 Personen in den letzten Jahren.[1] Auch das Vermögen der 300 Reichsten hat sich seit dem Jahr 2000 von 400 auf über 800 Milliarden verdoppelt.[2] Vergleichen wir diese Zahlen mit dem Einkommen: die Löhne in der Schweiz stiegen in den letzten 10 Jahren durchschnittlich um 0.81% pro Jahr.[3] Die Vermögen der 300 reichsten stiegen im selben Zeitraum um 5.5% pro Jahr. Es ist dementsprechend klar, dass die Superreichen mit Abstand am meisten von diesem zerstörerischen System profitiert haben. Für eine soziale Klimapolitik ist es absolut notwendig, dass genau diese Profite für die Bekämpfung der Klimakrise eingesetzt werden müssen.

Doch diese Profite liegen nicht nur in der Vergangenheit. Sie sind nach wie vor extrem Umweltbelastend, denn das Vermögen, welches die Superreichen investieren, orientiert sich weiterhin an der Profitmaximierung – nicht an der Umwelt. Das hat zur Folge, dass aktuell jede in der Schweiz investierte Million Franken zwischen 125 und 167 Tonnen CO2 Äquivalenten[4] (tCO2e) produziert.[5] Das entspricht dem pro Kopf Verbrauch von etwa 30 Schweizer*innen. Allein die 10 reichsten Familien in der Schweiz produzieren damit über 39 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente, was beinahe dem Fussabdruck der gesamten Schweiz entspricht. Dieser systemische Fussabdruck der Superreichen zeigt auf, wie gewaltig der Einfluss dieser Gelder auf das Klima ist. Genau dieser Hebel ist ein zentraler Punkt für eine zukunftsfähige Klimapolitik.

Zuletzt gibt es noch die direkten Emissionen der Superreichen. Auch hier zeigt sich eine systematische Tendenz. Dass die Schweiz im Durchschnitt die Ressourcen von 3 Erden verbraucht,[6] und mit 5 Tonnen Emissionen (CO2e)[7] pro Kopf das Maximum[8]um über das Zweifache überschreitet, ist offenkundig. Um eine gerechte Verteilung der Last zu evaluieren, müssen die Unterschiede innerhalb der Bevölkerung berücksichtigt werden.

Dazu gehört der von der Öl-Industrie erfundene individuelle Fussabdruck, der bestens dokumentiert ist.[9] Sowohl weltweit als auch innerhalb des wohlhabenden Europäischen Raums zeigen sich glasklare Tendenzen: Global gerechnet verbraucht das reichste Prozent das 30-Fache dessen (70 tCO2e), was ihnen zur Verfügung stehen würde.[10] Im etwas emssionsärmeren europäischen Vergleich ist es für das reichste Prozent immer noch das 18-Fache (43.1 tCO2e), während die ärmere Hälfte knapp das 2-Fache (4.6 tCO2e) erreicht.[11] Das reichste Prozent alleine verursacht also massiv mehr Emissionen.

Diese Konsum-Emissionen sind zwar auch gross, aber sie sind kein Vergleich mit den noch viel grösseren systemischen Emissionen, die die Superreichen mit ihren profitorientierten Investitionen verursachen. Es wird deutlich, dass eine andere Klimapolitik dringend benötigt wird.

_____

[1] https://www.research-collection.ethz.ch/bitstream/handle/20.500.11850/534627/wp_501.pdf?sequence=1(s.60)

[2] https://www.handelszeitung.ch/bilanz/zahlen-und-fakten-zu-den-300-reichsten-der-schweiz-2021

[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/292072/umfrage/lohnentwicklung-in-der-schweiz/

[4] CO2-Äquivalente sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase. Damit können auch andere Gase wie Methan oder Lachgas im selben Wert wie CO2 ausgedrückt werden – https://www.myclimate.org/de/informieren/faq/faq-detail/was-sind-co2-aequivalente/

[5] https://www.mckinsey.com/ch/our-insights/klimastandort-schweiz

[6] https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/nachhaltige-entwicklung/weitere-indikatoren-achhaltige-entwicklung/oekologischer-fussabdruck.html

[7] Bundesamt für Umwelt (Link)

[8] Das Maximum bezieht sich auf einen Senkungspfad von 1.5° C. – oxfam.org/en/press-releases/carbon-emissions-richest-1-set-be-30-times-15degc-limit-2030

[9] Der Individuelle Fussabdruck wurde 2004 von einer Marketing Agentur für British Petroleum (heute BP) ins Leben gerufen, um die riesigen Emissionen der Industrie in den Hintergrund zu rücken und die Verantwortung auf die Individuen zu schieben. – https://www.theguardian.com/commentisfree/2021/aug/23/big-oil-coined-carbon-footprints-to-blame-us-for-their-greed-keep-them-on-the-hook

[10] oxfam.org/en/press-releases/carbon-emissions-richest-1-set-be-30-times-15degc-limit-2030

[11] https://www.cambridge.org/core/journals/global-sustainability/article/unequal-distribution-of-household-carbon-footprints-in-europe-and-its-link-to-sustainability/F1ED4F705AF1C6C1FCAD477398353DC2

Initiativtext

Die Bundesverfassung1 wird wie folgt geändert:

Art. 129a[2]  Zukunftssteuer

Der Bund erhebt zum Aufbau und Erhalt einer lebenswerten Zukunft eine Steuer auf dem Nachlass und den Schenkungen von natürlichen Personen.

Der Bund und die Kantone verwenden den Rohertrag der Steuer zur sozial gerechten Bekämpfung der Klimakrise sowie für den dafür notwendigen Umbau der Gesamtwirtschaft.

Die Steuer wird von den Kantonen veranlagt und eingezogen. Der Rohertrag der Steuer fliesst zu zwei Dritteln dem Bund und zu einem Drittel den Kantonen zu. Die Kompetenz der Kantone, eine Erbschafts- und Schenkungssteuer zu erheben, bleibt unberührt.

Der Steuersatz beträgt 50 Prozent. Nicht besteuert wird ein einmaliger Freibetrag von 50 Millionen Franken auf der Summe des Nachlasses und aller Schenkungen. Die Besteuerung erfolgt, sobald der Freibetrag überschritten ist.

Der Bundesrat passt den Freibetrag periodisch der Teuerung an.

Art. 197 Ziff. 15[3]

15. Übergangsbestimmungen zu Art. 129a (Zukunftssteuer)

1Der Bund und die Kantone erlassen Ausführungsbestimmungen über:

  1. die Verhinderung von Steuervermeidung, insbesondere in Bezug auf den Wegzug aus der Schweiz, die Pflicht zur Aufzeichnung von Schenkungen und die lückenlose Besteuerung;
  2. die Verwendung des Rohertrags zur Unterstützung des sozial gerechten, ökologischen Umbaus der Gesamtwirtschaft, insbesondere in den Bereichen der Arbeit, des Wohnens und der öffentlichen Dienstleistungen.

2Bis zum Inkrafttreten der gesetzlichen Ausführungsbestimmungen erlässt der Bundesrat innert drei Jahren nach Annahme von Artikel 129a durch Volk und Stände die Ausführungsbestimmungen per Verordnung. Die Ausführungsbestimmungen finden auf Nachlässe und Schenkungen, die nach der Annahme von Artikel 129ausgerichtet werden, rückwirkend Anwendung.

1 SR 101

2 Die endgültige Nummerierung dieses Absatzes wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt; dabei stimmt diese die Nummerierung ab auf die anderen geltenden Bestimmungen der Bundesverfassung und nimmt diese Anpassung im ganzen Text der Initiative vor.

3 Die endgültige Ziffer dieser Übergangsbestimmung wird nach der Volksabstimmung von der Bundeskanzlei festgelegt.

Veröffentlicht im Bundesblatt am 16.08.2022
Ablauf der Frist für die Unterschriftensammlung: 16.02.2024

Diese Initiative wurde lanciert von folgenden Komitee-Mitgliedern:

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Bendahan Samuel

Nationalrat (SP) Lausanne VD

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Bruchez Thomas

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Columberg Leandra

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Daepp Oliver

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Demaria Yannick

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Dubochet Léa

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Gada Anja

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Hostetmann Mirjam

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Jansen Ronja

Landrat (SP) Frenkendorf BL

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Jenni Mia

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Küng Julia

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Marti Samira

Nationalrat (SP) Binningen BL

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Meyer Mattea

Nationalrat (SP) Winterthur ZH

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Mottet Mathilde

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Müller Rosalina

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Porchet Léonore

Nationalrat (Grüne) Lausanne VD

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Prelicz-Huber Katharina

Nationalrat (Grüne) Zürich ZH

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Riget Laura Alessandra

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Schaulin Noam

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Siegrist Nicola

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Steinberger Julia

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Vareni Dario

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Wermuth Cédric

Nationalrat (SP) Zofingen AG

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Wydler-Wälti Rosmarie

Diese Initiative wird von folgenden Organisationen unterstützt:

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Medien

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Am Mittwoch haben die Jungsozialisten ihre neue Volksinitiative lanciert. Die Einnahmen aus einer Erbschaftssteuer sollen für den Klima-Kampf eingesetzt werden.